Die Stadtpfarrkirche

St. Marien - St. Nikolai zu Beelitz

 

In der Mitte des Kirchplatzes, im Zentrum der Stadt Beelitz /Landkreis Potsdam-Mittelmark, befindet sich die Ev. Stadtpfarrkirche St. Marien - St. Nikolai.

„ ... Die Stadtpfarrkirche präsentiert sich als ein stattlicher spätgotischer Backsteinbau mit älteren Feldsteinteilen. Sie wurde als eine dreischiffige Hallenkirche von drei Joch Länge mit einem Langchor, der die Breite des Mittelschiffs etwas übertrifft und mit fünf Seiten eines Oktogons schließt. Vom 1252-1260 errichteten frühgotischen Ursprungsbau sind die westlichen Bereiche der Bausubstanz übernommen worden.

 Stadtpfarrkirche St. Marien - St. Nikolai

Der noch romanisch anmutende, gewaltige Westquerbau ist aus sauber behauenen und geschichteten Granitquadern hergestellt. Die hoch liegenden kleinen Spitzbogenfenster in der Nord- und Südwand des Turmunterbaus stammen aus späterer Zeit. Etwas zurückspringend, schließen sich nach Osten die Außenwände des Kirchenschiffes an, deren Quaderstruktur nach oben hin immer unregelmäßiger wird. Hieran lässt sich das Wachsen des Bestandes von der Mitte des 13. Jahrhunderts bis zum 1511 begonnenen Hallenbau gut ablesen. Die Lage der zugemauerten ursprünglichen Fensteröffnungen verdeutlicht sowohl einen anderen Jochrhythmus als auch die frühere Basilikaform der Kirche; sie erreichen kaum die halbe Höhe der jetzigen Fenster. Deren Gewände sowie diejenigen der im ersten westlichen Jocr. befindlichen Seitenportale und des Turmportals sind 1898 in alter Form erneuert worden.


Neben den Seitenportalen zeichnen sich die zugemauerten Reste der früherer Eingangsöffnungen ab. Da sie wie versunken erscheinen, wird augenfällig, dass das Geländeniveau heute wesentlich höher liegt als ursprünglich. Die aus Granitquaderr gemauerten Strebepfeiler, partiell auch die Außenwände, zeigen Backsteinergänzungen vor 1898. Das umlaufende Traufgesims trägt an der Ostseite die Inschrift "Wiederhergestellt 1898" rechts ergänzt durch den Zusatz "1995".


Den Chor begleitend, schmiegt sich an dessen Südwand ein zweigeschossiger Anbau, die Sakristei und einst die Bibliothek enthaltend. Die linke Spitzbogenpforte besitzt ein profiliertes Gewände von großer Tiefe. Die Tür daneben ist von einem einfachen Gewände umgeben. Über diesen Pforten sind gleichartige zweibahnige Spitzbogenfenster zu sehen, während die beiden östlichen Joche des Anbaues zugemauerte Fenster verschiedener Breite zeigen. Unterhalb des Traufgesimses verläuft ein in den Putz eingegrabener stilisierter Weinrankenfries von 1898 (restauriert 1995).

 

 

Nordseite der Kirche


Im Nordosten tritt die 1370 errichtete gotische Wunderblutkapelle mit sechs Seiten eines regelmäßigen Oktogons hervor. In hoher Granitsockel trägt die in Backstein gemauerte Fensterzone. In der südöstlichen Wand zur Chorseite zeichnet sich noch die kleine, von einem Segmentbogen überspannte Außenpforte und ein kleines Rundbogenfenster ab. Der Gitterfries unterhalb der Traufe wurde 1898 erneuert.

 

Kirchturm

 

Das steile, mit Biberschwanzziegeln in Doppeldeckung versehene Dach ist im Westen unter Einbeziehung der Turmabseiten als Satteldach gestaltet und auf der Chorseite sowie über der Wunderblutkapelle abgewalmt. Die beeindruckende Konstruktion als Kehlbalkendach mit dreifach stehendem Stuhl ist dem frühen 18. Jahrhundert zuzurechnen. Das dem Westbau aufgesetzte Giebeldreieck   und der darüber fortgeführte Turm sind verputzt.

Der eingezogene, über annähernd quadratischem Grundriss errichtete Glockenturm aus verputztem Fachwerk erhielt 1846 in Traufhöhe eine begehbare, mit gusseisernem Gitter umwehrte Plattform. Aus dieser erwächst eine eher gedrungen wirkende, schiefergedeckte Achteckpyramide mit vergoldetem Knauf und Wetterfahne. ..."

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